Großhansdorf,

50 Jahre THW-Ortsverband Ahrensburg - Ein Jahr der Veränderungen

Der THW-Ortsverband Ahrensburg wurde im Jahr 1969 in der Nachbargemeinde Großhansdorf gegründet. Nun hat der Ortsverband Ahrensburg sein 50jähriges Bestehen gefeiert. Es ist jedoch auch ein Jahr der Veränderungen.

Bürgervorsteher Roland Wilde

Der THW-Ortsverband Ahrensburg wurde im Jahr 1969 in der Nachbargemeinde Großhansdorf gegründet. Nun hat der Ortsverband Ahrensburg sein 50jähriges Bestehen gefeiert. Es ist jedoch auch ein Jahr der Veränderungen.

Wir schreiben das Jahr 1969. Neil Armstrong betritt als erster Mensch den Mond, die ZDF-Hitparade startet, Gustav Heinemann wird Bundespräsident und Samuel Beckett erhält den Literaturnobelpreis. In der kleinen Gemeinde Großhansdorf am Rande von Hamburg beginnt am 22. August 1969 hingegen eine ganze andere Geschichte: Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) stimmt der Gründung eines zweiten Ortsverbandes im Kreis Stormarn zu: Dem Ortverband Großhansdorf. Der erste offizielle Dienst der damals zwölf Helfer fand am 9. September 1969 statt. Sieben Jahre später ziehen die ehrenamtlichen Helfer samt Fahrzeugen und Material in die Nachbarstadt um und werden somit zum heutigen Ortsverband Ahrensburg. Das 50jährige Bestehen des Ortsverbandes wurde kürzlich mit einem Festakt gefeiert.

Viel Prominenz und der Osterhase

Viele geladene Gäste kamen in die festlich geschmückte Fahrzeughalle des Ortsverbandes im Roggenweg, darunter die Einsatzkräfte und Junghelfer des Ortsverbandes, aber auch Vertreter übergeordneter Dienststellen und befreundeter Einsatzorganisationen sowie politische Prominenz. Durch den Abend führte Michael Labonte, der zuständige Regionalleiter für die THW-Ortsverbände im sogenannten Regionalbereich Lübeck. Nach der Begrüßungsrede durch den Ahrensburger Ortsbeauftragten Holger Zentawer richteten THW-Vizepräsident Gerd Friedsam, Dr. Konstantin von Notz, Mitglied des Bundestages und Vizefraktionsvorsitzender vom Bündnis 90/Die Grünen, Landrat Dr. Henning Görtz und stellvertretend für die Stadtverwaltung Bürgervorsteher Roland Wilde kurze Grußworte an die Gäste, in denen noch einmal das Engagement und die Wichtigkeit des Ehrenamts hervor gehoben wurde. Auch Kreisbrandmeister Gerd Riemann und Jan Haarländer von der Feuerwehr Ahrensburg ließen es sich nicht nehmen, ein paar Worte an die Gäste zu richten. Die Feuerwehr überreichte dem Ortsverband als Zeichen der Verbundenheit einen mit Süßigkeiten gefüllten blauen Feuerlöscher.

Während die Supermärkte bereits die Weihnachtszeit einläuten und Lebkuchen in die Regale räumen, wehte bei der Jubiläumsfeier des THW-Ortsverbands Ahrensburg ein Hauch von Ostern. Der Jugendbeauftragte Fabian Oving schlüpfte in ein blaues Osterhasenkostüm und verteilte Karotten an verdiente Helfer. Auch Holger Zentawer und Zugführer Michael Seifert bedankten sich mit kleinen Geschenken bei ausgewählten Helfern für ihr Engagement.

Im Anschluss an das reichhaltige Büffet und nach Einbruch der Dunkelheit gab es für die Gäste noch eine eigens für den Festakt inszenierte, zehnminütige Lichtshow an der Fassade der Unterkunft der Ahrensburger THW-Helfer.

Ein Jahr der Veränderungen

Das Jubiläumsjahr ist jedoch auch ein Jahr des Abschiedes und der Veränderungen. Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk stellt sich für die Zukunft neu auf, um seine Einsatzoptionen zu optimieren und zu erweitern. Von diesen Umstrukturierungen sind auch die bundesweit 668 Ortsverbände betroffen, welche fortan eine neue Fachgruppe besitzen. Bisher besaß jeder THW-Ortsverband neben zwei Bergungsgruppen auch eine spezielle Fachgruppe. In Ahrensburg ist dieses seit 2004 die Fachgruppe Beleuchtung gewesen. Zum 1. September wurden die 2. Bergungsgruppe und die Fachgruppe Beleuchtung zu einer gemeinsamen Gruppe zusammengefasst: Der Fachgruppe Notinstandsetzung und Notversorgung (N). Nach 15 Jahren ist die Fachgruppe Beleuchtung somit Geschichte. Die Einsatzoptionen und das Material bleiben jedoch erhalten und werden durch die Umstrukturierung sogar noch erheblich erweitert. Zudem erhält der Ortsverband Ahrensburg ab dem 1. Oktober mit einer Fachgruppe Elektroversorgung noch eine neue, weitere Fachgruppe. Mit der Fachgruppe Elektroversorgung bekommt der Ortsverband zusätzlich zu den bestehenden noch ein 175 kVA starkes Notstrom-Aggregat hinzu, mit dem zum Beispiel im Falle eines größeren Stromausfalls auch die Stromversorgung eines kompletten Krankenhauses aufrechterhalten werden kann.

Die Struktur des Technisches Hilfswerk gleicht dabei auch weiterhin einem riesigen Baukastensystem. Da in den umliegenden Ortsverbänden weitere Fachgruppen wie Führung/Kommunikation, Pumpen oder Ortung positioniert sind, können bei Bedarf schnell und unkompliziert die passenden Einheiten hinzu alarmiert werden.

Die Geschichte des Ortsverbandes nimmt ihren Anfang in Großhansdorf

Den Grundstein für den heutigen THW-Ortsverband Ahrensburg legten eher unbewusst die THW-Helfer des Ortsverbandes Hamburg-Wandsbek. Mitte der 60er-Jahre übten die Hamburger mehrfach in der Gemeinde Großhansdorf. Diese Übungen haben den damaligen Großhansdorfer Bürgermeister Herbert Schlömp so beeindruckt, dass er das THW aufgrund der leeren Gemeindekasse bat, die marode Holzbrücke am Rümeland zu erneuern und gleich auch den Wunsch nach einem eigenen THW-Ortsverband in seiner Gemeinde äußerte. Der Weg dorthin war steinig, aber letztendlich erfolgreich. Der 22. August 1969 gilt als offizieller Gründungstag des THW-Ortsverbandes Großhansdorf. Der erste Ortsbeauftragte wurde Heinz Mückel. Pläne für eigene Unterkunft gab es mehrere, aber wegen Geldmangels wurden diese nie verwirklicht, sodass das Material der Großhansdorfer THW-Kräfte in einem Schuppen im Wohngebiet untergebracht wurde und die Ausbildung in den Räumen des örtlichen Gymnasiums stattfand.

Sechs Jahre erfolglose Suche nach einer geeigneten Unterkunft lagen hinter den Helfern, als diese mit ihren Gerätschaften in die Nachbarstadt umzogen und so zum heutigen Ortverband Ahrensburg wurden. Die Schlossstadt plante zu diesem Zeitpunkt bereits den Bau des Rettungszentrum Am Weinberg, in dem Feuerwehr, Rettungsdienst, DRK, Rettungsdienst und THW unter einem Dach wohnen sollten. Am 1. Februar 1976 zogen die Helfer übergangsweise in die alte Meierei im Heinz-Beusen-Stieg und später noch kurz in ein Gebäude in der Hamburger Straße, bevor im Oktober 1979 das lange geplante Rettungszentrum fertig gestellt werden konnte. Die dreißig Jahre am Weinberg waren sicherlich die prägendsten Jahre des Ortsverbandes, doch auch hier hatte der Ortsverband stetig mit Platzproblemen zu kämpfen, wodurch am Ende selbst in den Duschen Spinde für die Helfer standen und die Garagen zu klein für neue Fahrzeuge wurden.

Der Ortsverband Ahrensburg heute

Anfang der 2000er-Jahre begannen die Bemühungen eine neue Unterkunft für die Ahrensburger THW-Helfer zu bekommen, welche aber erst zehn Jahre später Erfolg zeigten. Im März 2011 bezogen die Ahrensburger THW-Helfer schließlich ihre erste, eigens für das THW errichtete Unterkunft im Roggenweg.

Dem Ortsverband Ahrensburg gehören heute rund 60 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an. In der Jugend- und der Minigruppe sind zudem über 45 Jugendliche zwischen 6 Jahren und 18 Jahren aktiv, wo sie neben sozialem Engagement auf spielerische Art und Weise an die Aufgaben des THW herangeführt werden. Was das Engagement der Helfer angeht, ist der Ortsverband Ahrensburg weit vorne mit dabei, sei es bei Einsätzen, der Jugendarbeit, Ausbildungen oder auch Veranstaltungen. Insbesondere was Einsätze anbelangt, ist der Ortsverband Ahrensburg seit 50 Jahren auch weit über die Stadtgrenzen hinaus aktiv - in Erinnerung geblieben sind beispielweise die Hochwasserkatastrophen 1997, 2002 und 2013, die Bergung eines PKW aus dem Ahrensburger Schlossteich 1994, Gasexplosion in Bad Oldesloe 1998, Kranbergung in Lütjensee an Weihnachten 2005 oder auch das Abpumpen des Reinfelder Herrenteiches im Winter 2010. Und auch Auslandseinsätze haben die Ahrensburger THW-Helfer bereits hinter sich, beispielsweise in Frankreich (2000) und auch Aserbaidschan (1994).

Youtube Video

Lichtshow - 50 Jahre THW-Ortsverband Ahrensburg


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