Ahrensburg, 25.07.2021, von Sönke Thomsen

Ahrensburger THW-Kräfte helfen in der Hochwasserregion

In der Nacht auf Sonntag brachen 13 Helfer des THW Ahrensburg in die vom Hochwasser getroffene Region auf. Sie lösen dort zusammen mit 15 weiteren Ortsverbänden aus dem Norden die seit einer Woche im Einsatz befindlichen Helfer ab.

Am Dienstag brachen die ersten THW-Helfer aus dem Landesverband Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein nach Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz auf, um in der Region Katastrophenhilfe zu leisten. Schwere Überschwemmungen hatten dort Mitte Juli Straßen, Brücken und sogar ganze Häuser weggerissen. Die Aufräumarbeiten sowie die Suche nach vermissten Personen dauert auch zwei Wochen später noch an. Aktuell (Stand: 25. Juli) sind noch immer 4000 THW-Kräfte aus ganz Deutschland im Einsatz, hinzu kommen unzählige Einsatzkräfte der Feuerwehren, Bundeswehr, Rettungsdienst und anderen Einsatzorganisationen. In der Nacht zum Sonntag brachen insgesamt 16 Ortsverbände aus dem nördlichsten Bundesland in das Katastrophengebiet auf, um die bereits seit knapp einer Woche im Einsatz befindlichen Kameraden abzulösen. Mit dabei sind auch 13 THW-Helfer aus dem Ortsverband Ahrensburg. Sie sollen die Aufgaben des Zugtrupps aus dem Ortsverband Preetz sowie die Aufgaben der Fachgruppe Notversorgung & Notinstandsetzung aus Lübeck übernehmen.

„Aufregung pur!“

„Aufregung pur!“. So beschreibt einer der Ahrensburger Helfer sein Gefühl, als die Fahrzeuge sich wenige Minuten vor Mitternacht vom Hof bewegen. Schließlich weiß niemand, was die Helfer vor Ort erwarten wird. Die Bilder, die man aus den Medien von dem betroffenen Gebiet kennt, sind erschütternd. Viele Straßen, Brücken und Häuser sind zerstört, Menschen werden noch immer vermisst. Doch das schreckt die 13 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Ahrensburger THW nicht ab: Sie wollen helfen! „Ich sehe das auch als Chance, als Team noch stärker zusammen zu wachsen“, sagt einer und betont damit, dass er sich in solchen Situationen jederzeit auf seine Kameraden verlassen kann und Team-Arbeit beim Technischen Hilfswerk groß geschrieben wird. Ein Team, welches aus bundesweit knapp 80.000 Männern und Frauen besteht.

16 Ortsverbände lösen im Einsatz befindliche Kameraden ab

Die Ablösung der THW-Kräfte in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen kommt aus den Ortsverbänden Eckernförde, Rendsburg, Neumünster, Pinneberg, Lauenburg, Mölln, Ahrensburg, Preetz, Eutin, Lübeck, Kaltenkirchen, Heide, Gadebusch, Hamburg-Nord, Hamburg-Altona und Hamburg-Wandsbek. Im Laufe des Sonntages werden die abgelösten Einsatzkräfte aus dem nördlichsten THW-Landesverband wieder ihre Heimat erwartet. Sie übergeben an ihre Ablösung, die sich in den Nachtstunden auf den Weg ins Krisengebiet gemacht hat, um denen zu helfen, die jetzt ihre Hilfe benötigen.

Ihr Auftrag hat sich nicht verändert: Erkunden, Räumen und Bergen. Getreu dem ersten Leitsatz des Technischen Hilfswerk "Wir sind jederzeit bereit, in Deutschland und weltweit zu helfen" setzen sie die Arbeit fort, die ihre Kameradinnen und Kameraden eine Woche zuvor begonnen hatten. Spezialisten aus dem Bereich Baufachberatung geben die notwendige Sicherheit unter den erschwerten Bedingungen zu arbeiten und Kräfte aus dem Bereich Materialerhaltung sorgen Tag und Nacht für einsatzbereite Maschinen. Die Kräfte, welche heute zurück in den Norden verlegen, nehmen neben ihrer Erschöpfung vor allem eine Vielzahl von bleibenden Eindrücken zurück in die Heimat. Ein erfahrener Helfer fasst das Erlebte zusammen: "Ich war in Ahrweiler als Räumgerätefahrer im Einsatz. Wir waren seit Dienstag in der Region und es ist unvorstellbar, was hier passiert ist. Was man vorher auf den Bildern gesehen hatte, war beeindruckend. Doch es hier direkt vor Ort zu sehen, hat noch einen viel stärkeren Eindruck hinterlassen. An manchen Stellen konnte man kaum erkennen, dass hier mal eine Stadt war. Und die enorme Menge an Großfahrzeugen - das war beeindruckend!"

Aus dem Fachzug Materialerhaltung wird berichtet: "Meine Aufgabe war es, Schäden aufzunehmen und an die anderen Helfer unseres Fachzuges zur Reparatur weiterzuleiten. Anschließend haben wir fast alle Geräte und Fahrzeuge von unseren Partnerorganisationen und auch unsere eigenen wieder einsatzbereit übergeben können. Von Schäden durch den Einsatz über Ölfilter bis hinzu provisorische Reparaturen an Schuhen - die Bandbreite war sehr groß. Ich denke, es wird einige Tage dauern, den Einsatz sacken zu lassen. Da ist man dann auch hin- und hergerissen, ob man noch länger weitermachen möchte oder lieber nach Hause will. Andersherum ist man auch froh nach Hause zu kommen, sich auszuruhen und dann wieder bereit zu sein, falls man doch noch einmal hier in den Einsatz fährt."

Die abgelösten Kräfte werden etwa eine Woche im Schadensgebiet Hilfe leisten und dann erneut durch weitere Kameradinnen und Kameraden abgelöst. Es ist damit zu rechnen, dass sich die Einsatzaufträge der mittelfristigen Einsatzplanung hin zu Wiederaufbau verlagern. Bereits jetzt bauen die Ehrenamtlichen des Technischen Hilfswerks beispielsweise Behelfsbrücken und setzen Infrastruktur wieder instand.

Das Technische Hilfswerk

Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.


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