Bargteheide,

Bergung von 20 Tonnen Hundefutter

Ein geplatzter Reifen zog in der Nacht auf Samstag einen mehrstündigen Einsatz von THW und Feuerwehr nach sich. Zwanzig Tonnen Hundefutter mussten an der Autobahn A1 aus einem verunfallten LKW geborgen bergen.

Weil einer seiner Reifen geplatzt war, ist am Freitagabend gegen 19 Uhr ein LKW auf der Autobahn A1 etwa zwei Kilometer hinter dem Autobahnkreuz Bargteheide von der Fahrbahn abgekommen. Der LKW aus Lettland touchierte dabei einen Baum, fällte eine Eiche und kam anschließend neben der Autobahn zum Stehen. Der Fahrer blieb bei dem Unfall unverletzt. Die Ladung des Sattelaufliegers – zwanzig Tonnen Hundefutter in Dosen – hatte hingegen weniger Glück: Die Tiernahrung verrutsche und durchbrach teilweise die LKW-Plane. Die zunächst alarmierten Feuerwehren aus Bargteheide und Hammoor sowie der Rettungsdienst sicherten die Unfallstelle ab und kümmerten sich um den Fahrer des lettischen LKW.

Eine Art Dosenwerfen für die Einsatzkräfte

Gegen 20.30 Uhr wurden die Einsatzkräfte der THW-Ortsverbände aus Ahrensburg und Bad Oldesloe alarmiert. Zusammen mit einem Kran der Pannen- und Bergungsdienstes Struck und dem Abschleppdienst Dieter Meier sollte die Ladung des verunfallten LKW geborgen werden. Eine knifflige Aufgabe für die rund 30 Einsatzkräfte. Während im hinteren Bereich des Sattelaufliegers die Paletten noch weitgehend intakt geblieben sind und mit dem Kran in die bereitgestellten Container gehoben werden konnten, geriet die Ladung im vorderen Teil des Aufliegers durcheinander und drohte umzukippen. „Man kennt das vom Dosenwerfen oder aus der Lebensmittelabteilung im Supermarkt. Wenn man eine Dose entfernt, dann kann die ganze Dosenpyramide in sich zusammenbrechen. Daher mussten wir strukturiert Dose für Dose und Palette für Palette entfernen“, erklärt der Pressesprecher des THW Ahrensburg Sönke Thomsen. Per Hand wurden die Hundefutterdosen in große Kunststoffsäcke, sogenannte Bigbags, umgelagert und ebenfalls mit dem Kran in die Container auf der Autobahn gehoben. Bevor die Entladung des Sattelaufliegers beginnen konnte, bauten die THW-Kräfte Scheinwerfer für die Ausleuchtung der Einsatzstelle auf. Um den Zugang zur Ladung zu erleichtern, wurden zudem Teile des Sattelaufliegers mit einem Trennschleifer entfernt.

Erneuter Einsatz für die Feuerwehr

In den frühen Morgenstunden sollte die Bergung des LKW beginnen. Mit dem Krank wurden zunächst die Reste des Sattelaufliegers auf die Autobahn gehoben. Beim Anheben der Zugmaschine stellten die Einsatzkräfte fest, dass sich bei dem Unfall eine Baumwurzel in den Dieseltank gebohrt hatte. Um Umweltschäden durch auslaufenden Kraftstoff zu verhindern, wurden um kurz vor 5 Uhr morgens erneut die Feuerwehren aus Bargteheide und Hammoor zur Unterstützung gerufen um den Kraftstoff aus dem Tank abzupumpen. Im Anschluss konnte die Zugmaschine endlich auf die Autobahn gehoben und abtransportiert werden. Pünktlich mit Sonnenaufgang konnte mit der Fahrbahnreinigung und dem Abbau des Beleuchtungsmaterials begonnen werden.

Ebenfalls in den frühen Morgenstunden alarmiert wurde die Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) Betreuung des Stormarner Katastrophenschutzes. Die Helferinnen- und Helfer brachten den eingesetzten Kräften zum Frühstück heißen Kaffee sowie Franzbrötchen und belegte Brötchen an die Einsatzstelle. Gegen 8 Uhr waren die Ahrensburger THW-Kräfte nach dem mehrstündigen Einsatz zurück in der Unterkunft und konnten mit der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft beginnen.

Das Technische Hilfswerk in Stormarn

Die Ortsverbände Ahrensburg und Bad Oldesloe sind zwei von bundesweit 668 Standorten der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk. Zusammen bilden sie das THW Stormarn. Ihnen gehören rund 80 aktive Helferinnen und Helfer an. In der Jugend- und der Minigruppe sind zudem über 60 Jugendliche zwischen 6 Jahren und 18 Jahren aktiv, wo sie spielerisch an die Aufgaben des THW herangeführt werden und handwerkliche Fähigkeiten, Sozialverhalten und vieles mehr lernen.

Das Einsatzspektrum vom Technischen Hilfswerk ist vielfältig - von der Hilfe bei Umweltkatastrophen, einsturzgefährdeten Gebäuden bis hin zur Ausleuchtung oder auch Notstromversorgung. Jeder THW-Ortsverband besitzt neben einer Bergungsgruppe auch eine Fachgruppe Notversorgung & Notinstandsetzung sowie jeweils mindestens eine weitere, spezialisierte Fachgruppe. In Ahrensburg sind dieses die Fachgruppe Elektroversorgung sowie - ganz neu - die Fachgruppe Infrastruktur. Außerdem ist dem Zugtruppe eine Drohnen-Einheit angegliedert. Der Ortsverband Bad Oldesloe besitzt eine Fachgruppe Sprengen sowie einen Fachzug Logistik, der sich in eine Fachgruppe Logistik-Materialwirtschaft und einen Trupp Schwerer Transport gliedert. Da in den umliegenden Ortsverbänden weitere Fachgruppen wie Führung/Kommunikation, Wasserschaden/Pumpen oder Räumen positioniert sind, können bei Bedarf schnell und unkompliziert die passenden Einheiten hinzu alarmiert werden. Durch dieses System erstreckt sich der Einsatzradius nicht nur auf die Stadt Ahrensburg oder das südliche Schleswig-Holstein, sondern vereinzelt sogar auf das gesamte Bundesgebiet. Auch Auslandseinsätze sind möglich.


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