Rudolstadt,

Eine kleine Zeltstadt für das Bundesjugendlager

Am Wochenende beginnt in Rudolstadt in Thüringen das diesjährige Bundesjugendlager. Die Vorbereitungen vor Ort laufen bereits seit zwei Wochen – als Übung für 240 THW-Kräfte aus ganz Deutschland. Unterstützung kommt auch aus dem Ortsverband Ahrensburg.

Einrichten des Bereitstellungsraumes.

Mehr als 240 haupt- und ehrenamtliche Kräfte des Technischen Hilfswerkes (THW) haben Mitte Juli eine Großübung mit dem Schwerpunkt in der Errichtung eines Bereitstellungsraums 500 in Rudolstadt begonnen. „Der sogenannte BR500 ist eine Art Zeltstadt für 500 und mehr Einsatzkräfte und kommt immer dann zum Einsatz, wenn bei Großschadenslagen wie Hochwasser, Waldbränden oder anderen Katastrophen die eingesetzten Kräfte über eine längere Zeit versorgt und untergebracht werden müssen“, so der Leiter des nördlichen BR500 Oliver Tiedemann. Bundesweit gibt es mit dem BR Nord und dem BR West nur zwei dieser Einrichtungen, welche nun gemeinsam in Rudolstadt eine Zeltstadt aufbauen. Durch die Zusammenlegung der beiden Einheiten kann so eine Zeltstadt für über 1000 Personen entstehen. Das Bundesjugendlager, welches vom 27. Juli bis zum 03. August 2019 mit über 5.000 TeilnehmerInnen in Rudolstadt stattfinden wird, bietet den Einsatzkräften die Möglichkeit den Aufbau und den Betrieb der Zeltstadt unter realistischen Bedingungen zu üben. Der BR500 dient während des Jugendlagers allen unterstützenden Einsatzkräften als Unterbringung.

Bereits vor dem Bundesjugendlager regen Treiben in Rudolstadt

Auf den Straßen in der Thüringer Stadt Rudolstadt können derzeit vermehrt blaue Fahrzeuge des THW beobachtet werden, welche Helfer, Material und Ausstattung transportieren. Neben der Entstehung einer Zeltstadt zur Unterbringung von Einsatzkräften auf dem acht Hektar großen Areal ist auch an anderen Stellen in Rudolstadt ein reges Treiben durch das THW zu bestaunen. Beispielsweise wird im städtischen Bauhof laufend Material angeliefert und von Logistikern in zwei Hallen zwischengelagert. Zunächst wird sich das Betriebspersonal vorerst auf 100 THW-Kräfte reduzieren, bevor ab dem Wochenende und während des 17. Bundesjugendlagers rund 500 Kräfte für den Betrieb des Bereitstellungsraums zusammengezogen werden.

Neben dem Aufbau von Zelten, Führungsstellen und Sanitäreinrichtungen wurde das weitläufige Gelände eingezäunt, Kabelverbindungen gelegt, Parzellen vermessen und Lichtmasten aufgestellt. Ebenfalls wird das Führen innerhalb eines Bereitstellungsraum, die Verpflegung einer größeren Anzahl an Einsatzkräften sowie die Durchführung von Infrastrukturmaßnahmen geübt. Auch der Ortsverband Ahrensburg ist in die Einsatzstrukturen des BR Nord eingebunden und unterstützt diesen sowohl personell und bei Bedarf auch mit Material, wie beispielsweise Zelten, Licht oder Strom.

Die Übung des BR500 wird nach Abbau des Bundesjugendlagers am 06. August 2019 enden.

Das System Bereitstellungsraum 500

Die nördlichen Landesverbände des THW haben im Aufrag der THW-Leitung in Bonn und in Zusammenarbeit mit der THW-Ausbildungsstätte Hoya die Aufgabe übernommen, ein Konzept inklusive Einsatztaktik, Ausstattung sowie Ausbildung für ein "System Bereitstellungsraum 500" ("System BR 500") zu entwickeln und zu erproben. Ziel ist es, dass das Einrichten und der Betrieb eines Bereitstellungsraumes für 500 und mehr Einsatzkräfte eine weitere Kernkompetenz des THW wird. Der Bereitschaftsraum ist die Sammelbezeichnung für Orte, an denen Einsatzkräfte und Einsatzmittel für den unmittelbaren Einsatz oder vorsorglich gesammelt, gegliedert und bereitgestellt oder in Reserve gehalten werden. (vgl.: Feuerwehrdienstvorschrift 100 (FwDV 100), S. 52 und THW-DV 1-100 Ziffer 9.3.4 sowie THW Handbuch Führen Ziffer 9.3.3.1).

Der Bereitstellungsraum sollte sich abgesetzt vom eigentlichen Einsatzgebiet befinden, damit die dort befindlichen Einheiten für den Einsatz gegliedert und bereitgestellt oder in Reserve zur Wahrnehmung von Verstärkungs- und Ablösungsaufgaben gehalten werden können.

Es gibt verschiedene Arten von Bereitschaftsräumen, die je nach Lage und Einsatz genutzt werden können:

  • Der allgemeine Bereitschaftsraum: Dabei handelt es sich um einen Raum, an dem sich die Einsatzkräfte sammeln und einem geordneten Abruf der Einsatzleitung zum Anmarsch an die Einsatzstelle folgen können. Dieser Typ eignet sich nur für eine kurzfristige Nutzung.
  • Der Bereitschaftsraum mit Meldekopf: Dieser ist für eine kurz- bis mittelfristige Nutzung gedacht. Der Meldekopf weist die anrückenden Einheiten in die Raumordnung ein und registriert sie. Außerdem meldet er an die Einsatzleitung die verfügbaren Einsatzkräfte im BR und leitet eingehende Einsatzaufträge an die Einsatzkräfte im BR weiter.
  • Der Bereitschaftsraum mit Führungsstelle: Dieser dient für eine mittelfristige bis längere Nutzungsdauer und kann für mehrere hundert Einsatzkräfte eingerichtet werden. Dieser bietet neben Unterbringungsmöglichkeiten, alle nötigen Infrastruktur- und Logistikmaßnahmen sowie die Verpflegung der eingesetzten Kräfte.


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