Das Technische Hilfswerk (THW)

Sie gehen in den Einsatz, wenn Unwetter schwere Schäden hinterlassen, es zu großflächigen Stromausfällen kommt oder Trinkwasser für die Bevölkerung aufbereitet werden muss: die knapp 80.000 Ehrenamtlichen der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW). Das THW gehört zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat. Die Struktur der ehrenamtlichen getragenen Katastrophenschutzorganisation ist in Deutschland einmalig.

Zum gesetzlichen Auftrag des THW gehört die technische Hilfe im Bevölkerungsschutz, technische Hilfe im Ausland im Auftrag der Bundesregierung und technische Hilfe der örtlichen Gefahrenabwehr. Um diesen Aufgaben nachzukommen, engagieren sich die knapp 80.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in 668 THW-Ortsverbänden. Unterstützt werden sie hierbei bundesweit von rund 1.400 hauptamtlichen Mitarbeitende. Ehrenamtlich engagieren kann sich jede und jeder ab dem sechsten Lebensjahr, nach oben gibt es keine Altersgrenze.

Egal wer man ist oder wo man herkommt - jeder ist im THW willkommen

Doch nicht nur die große Altersspanne der Helferinnen und Helfer prägt das THW, sondern darüber hinaus auch viele weitere unterschiedliche Eigenschaften der Mitglieder: Im THW engagieren sich Männer und Frauen, Jugendliche und Erwachsene, Menschen mit handwerklicher Ausbildung oder Hochschulabschluss, Studierende, Schülerinnen und Schüler sowie Mütter und Väter. Laut eigener THW-Statistik gibt es dennoch einen „typischen Helfer“. Der ist männlich, um die 30 Jahre alt und hat einen mittleren Bildungsabschluss. Außerdem tritt er dem THW bereits als Kind, Jugendlicher oder junger Erwachsener bei. Häufig engagiert er sich auch in anderen Organisationen. Ein reines Männerhobby ist das THW jedoch nicht: 2018 zählte das THW insgesamt 11.500 Mädchen und Frauen - Tendenz steigend.

Auch der Nachwuchs steht schon in den Startlöchern. 16.000 Kinder und Jugendliche engagieren sich in der eigenständigen THW-Jugend e.V., wo sie entsprechend ihrem Alter ausgebildet werden. Während die Jugendlichen bereits aktiv in Übungen des THW eingebunden werden, gibt es für Kinder im Grundschulalter die Minigruppen. Dort werden die Kinder spielerisch an die Katastrophenschutzorganisation herangeführt: Sie machen Ausflüge, bauen Drachen oder lernen die Grundlagen der einfachen Holzbearbeitung. In regelmäßigen Abständen gibt es Jugendlager, an denen die Kinder und Jugendlichen teilnehmen können. So findet regelmäßig ein Pfingstjugendlager mit rund 500 Jugendlichen aus dem Norden statt sowie alle drei Jahre ein Bundesjugendlager mit rund 5.000 Teilnehmenden aus der gesamten Bundesrepublik.

Umfangreiche Aus- und Weiterbildung - kostenlos, aber nicht umsonst

Egal ob groß oder klein: Ein ehrenamtliches Engagement im THW ist kostenlos. Es fallen keine Beiträge an, die Ehrenamtlichen bekommen die Kleidung gestellt und Ausbildungen sind ebenfalls kostenfrei. Zu Beginn absolvieren alle erwachsenen Helferinnen und Helfer die meist sechsmonatige Grundausbildung. Dort lernen die Helferanwärterinnen und Helferanwärter die praktischen und theoretischen Grundlagen für Einsätze. Am Ende der Grundausbildung legen sie eine Prüfung ab. Doch eine THW-Kraft lernt nie aus, deshalb steht nach der Grundausbildung meist schon die nächste Fortbildung an, beispielsweise in einer Fach- oder Bergungsgruppe. Davon gibt es deutschlandweit mehr als 1.000, beispielsweise die Fachgruppen Ölschaden, Wassergefahren oder Brückenbau.

Sie lernen zum Beispiel einsturzgefährdete Gebäude mit Holz abzustützen, Behelfsbrücken aufzubauen und vermisste Personen zu orten und zu retten. Aktuell passt sich das THW den veränderten Herausforderungen im Bevölkerungsschutz an. So rücken kritische Infrastrukturen wie Stromversorgung und die Folgen von Naturkatastrophen immer stärker in den Fokus. Die neue Fachgruppe Notinstandsetzung kann unter anderem mit Aggregaten bei Stromausfällen unterstützen. Festgehalten ist diese Neuausrichtung im sogenannten Rahmenkonzept.

Doch nicht nur in den Fachgruppen können sich die THW-Mitglieder entfalten. In jedem Ortsverband gibt es zudem verschiedene Funktionen, die Ehrenamtliche übernehmen können. Der oder die Ortsbeauftragte leitet beispielsweise den Ortsverband, die Verwaltungsbeauftragten pflegen alle Datenbanken und die Ortsjugendbeauftragten betreuen die Kinder und Jugendlichen.

Auch im Ausland ist das THW aktiv 

Wer sich nicht nur im eigenen Ortsverband, sondern über die deutschen Grenzen hinaus engagieren möchte, kann Auslandshelferin oder Auslandshelfer werden. Im Auftrag der Bundesregierung leistet das THW technisch-logistische Hilfeleistung in der ganzen Welt. So suchen und retten die Ehrenamtlichen beispielsweise Verschüttete nach einem Erdbeben oder unterstützen beim Wiederaufbau nach Bürgerkriegen oder Naturkatastrophen. Im Jahr 2018 entsendete das THW knapp 1.500 Expertinnen und Experten ins Ausland. Die Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser Ausland (SEEBA) war nach Zyklon Idai 2019 insgesamt neun Wochen in Mosambik im Einsatz. Dort bereiteten die THW-Kräfte sauberes Trinkwasser für die Bevölkerung auf, außerdem setzten sie beschädigte Brunnen wieder instand. Darüber hinaus unterstützt das THW mit Kooperationspartnern in beispielsweise Jordanien und Tunesien den Aufbau eines ehrenamtlichen Katastrophenschutzes in den Partnerländern.

 

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