Ahrensburg,

CBRN-Ausbildung in Ahrensburg

Am Wochenende fand für die THW-Ortsverbände Ahrensburg und Eutin eine Bereichsausbildung für den Umgang mit chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Gefahren (CBRN) statt.

In vielen Einsätzen des THW lauern Gefahren für die eingesetzten Helfer. In manchen Einsätzen, besonders bei Unglücken mit Gefahrstoffen, können sogenannte CBRN-Gefahren auftreten: chemische (C), biologische (B) sowie radiologische (R) und nukleare (N) Gefahren. Diese Lagen sind glücklicherweise sehr selten. Um dennoch auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, fand im Ortsverband Ahrensburg unter der Leitung von Finja Marie Timmermann aus dem THW-Ortsverband  Ratzeburg für zehn Atemschutzgeräteträger aus den Ortsverbänden Ahrensburg, und Eutin eine mehrtägige Ausbildung zu diesen Themen statt.

Umfangreiches Programm für die Helfer

Von Freitag bis Sonntag wurden die Helfer in Umgang und Verhalten bei CBRN-Gefahren geschult. Neben einigen Theorieeinheiten konnten die Ehrenamtlichen in vielen Praxisblöcken das Gelernte direkt umsetzen. In den Praxiseinheiten übten die Helferinnen und Helfer unter anderem das fachgerechte An- und Ablegen der Schutzbekleidung. Besonders beim Entkleiden muss mit viel Sorgfalt gearbeitet werden, damit Verunreinigungen nicht weitergetragen werden. Aber auch das Arbeiten mit der Schutzbekleidung und der Umgang mit möglichen Gefahren wurde ebenfalls ausführlich geübt. So mussten die Trupps beispielsweise unter schwerem Atemschutz in der engen Übungsanlage hinter der Unterkunft des Ortsverbandes Ahrensburg diverse Aufgaben erledigen.

Die Themen der Ausbildung gliederten sich wie folgt:

  • Schutz vor CBRN
  • Definition, Eigenschaften und Wirkung
  • Kennzeichnung von Gefahrenstoffen- und Gütern
  • Lagefeststellung und Lagebeurteilung
  • Einsatzmaßnahmen
  • Einsatzdurchführung
  • Persönliche Sonderausstattung
  • Sonstige Sonderausrüstung
  • Ankleiden und Einsatzbereitschaft herstellen
  • Einsatzübungen
  • Auskleiden und Dekontamination

    CBR…was?

    Unter CBRN-Gefahren versteht man den Schutz vor den Auswirkungen von chemischen (C), biologischen (B) sowie radiologischen (R) und nuklearen (N) Gefahren. Der Ausdruck CBRN ersetzt dabei die früher ausschließlich verwendete Formulierung ABC, in der das „A“ für die so genannten „atomaren Gefahren“ steht. Die nun verfeinerte Unterteilung der „A“-Gefahren in radiologische (R) und nukleare (N) Bedrohungen beschreibt die unterschiedlichen Ausbringungsarten einer radioaktiven Kontamination. „Nuklear“ bezeichnet dabei Kernwaffenexplosionen und deren Folgewirkungen sowie radioaktive Stoffe des nuklearen Kreislaufs; „radiologisch“ bezeichnet die weiteren Ausbringungsarten, vorrangig in Form einer radioaktiven Dispersionsvorrichtung (z.B.: „Schmutzige Bombe“).

    CBRN-Substanzen können sowohl vorsätzlich als auch durch einen Unglücksfall, beispielsweise beim Transport, in die Umgebung gelangen und so zu einer Gefahr für die Bevölkerung werden. Für die Wirkung auf Betroffene ist es dabei unerheblich, welcher Grund für das Freiwerden von CBRN-Substanzen verantwortlich ist.

    Zum Schutz vor CBRN-Gefahren nach Freiwerden einer gefährlichen Substanz sind drei Aspekte von elementarer Bedeutung: Der Schutz der Personen im Gefahrenbereich durch geeignete Maßnahmen, - Schutzkleidung sowie Verhaltenshinweise. Besonders wichtig ist hierbei die schnelle Detektion und Identifikation der spezifischen Gefahr und natürlich die Einleitung von Gegenmaßnahmen.

    Das Technische Hilfswerk

    Die Ortsverbände Ahrensburg, Eutin und Ratzeburg sind drei von bundesweit 668 THW-Standorten. Dem Ortsverband Ahrensburg gehören rund 60 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an. In der Jugend- und der Minigruppe sind zudem über 45 Jugendliche zwischen 6 Jahren und 18 Jahren aktiv, wo sie neben sozialem Engagement auf spielerische Art und Weise an die Aufgaben des THW herangeführt werden.

    Das Einsatzspektrum vom Technischen Hilfswerk ist vielfältig - von der Hilfe bei Umweltkatastrophen, einsturzgefährdeten Gebäuden, Ausleuchtung, Notstromversorgung oder auch die Absicherung von Sportveranstaltungen. Jeder THW-Ortsverband besitzt neben einer Bergungsgruppe auch eine Fachgruppe Notversorgung & Notinstandsetzung sowie jeweils eine weitere, spezielle Fachgruppe. In Ahrensburg ist dieses bisher die Fachgruppe Beleuchtung gewesen, welche jedoch im Oktober durch eine Fachgruppe Elektroversorgung ersetzt wurde – wobei Ausstattung und die Einsatzmöglichkeiten des Ortverbandes gleich blieben und sogar noch ausgebaut werden. Der Ortsverband Eutin besitzt die Fachgruppe Räumen, der Ortsverband Ratzeburg hat die Fachgruppe Wassergefahren. Da in den umliegenden Ortsverbänden weitere Fachgruppen wie Führung/Kommunikation, Pumpen oder Ortung positioniert sind, können bei Bedarf schnell und unkompliziert die passenden Einheiten hinzu alarmiert werden. Durch dieses System erstreckt sich der Einsatzradius nicht nur auf das südliche Schleswig-Holstein, sondern vereinzelt sogar auf das gesamte Bundesgebiet oder auch Auslandseinsätze.


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