Ahrensburg,

Einsatz für THW und Feuerwehr nach misslungenem Fenstertausch

In Ahrensburg sorgte ein misslungener Fenstertausch am Dienstag für eine Einsturzgefahr und damit auch für einen Einsatz von Feuerwehr und THW. Während für die Feuerwehr der Einsatz nach rund 1 ½ Stunden beendet war, gingen die Abstützmaßnahmen für die Einsatzkräfte vom Technischen Hilfswerk erst richtig los.

Handwerkerarbeiten an einem Mehrfamilienhaus im Ahrensburger Stadtteil Gartenholz lösten am Dienstag gegen 13.40 Uhr einen Einsatz von THW und Feuerwehr aus. Bei einem Austausch von Fenstern im vierten Obergeschoss drohte nach dem Ausbau der alten Fenster der Giebel über dem Erker herunterzustürzen. Umgehend wurden vorsorglich alle Bewohner des Hauses ins Freie gebeten. Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatten alle Bewohner des Hauses, sowie die Handwerker das Gebäude unversehrt verlassen. Neben der Feuerwehr wurde auch der Fachberater des Technischen Hilfswerk aus Ahrensburg alarmiert. Zusammen mit dem Einsatzleiter der Feuerwehr entschied dieser, den Giebel zunächst provisorisch mit Metallstützen zu sichern, bis die aus dem THW-Ortsverband Lübeck hinzugerufene und auf derartige Schadenslagen spezialisierte Baufachberaterin die Statik des Gebäudes in Augenschein genommen hat und über mögliche weitere Maßnahmen entscheidet.

Holzwand statt Glasscheiben

Die Baufachberaterin des THW Lübeck entschied nach einer Begehung der Einsatzstelle, dass der Giebel mittels einer Deckenabstützung vor einem Absturz gesichert werden muss. Für die Feuerwehr Ahrensburg war der Einsatz an dieser Stelle beendet, für die Kameraden des THW ging der Einsatz damit aber nun erst richtig los. Rund ein Dutzend Helferinnen und Helfer der Bergungsgruppe (B) sowie der Fachgruppe Notversorgung & Notinstandsetzung (FGr. N) wurden alarmiert, um im Erker der Wohnung eine Deckenabstützung aus Holz und Metallstreben zu errichten. Dazu musste ein Teil der Deckenverkleidung entfernt werden, um an die tragenden Balken des Dachgiebels heranzukommen. Erst danach konnten die benötigten Holzbalken auf die benötigte Länge gesägt und mit Metallstützen unter den Giebel gedrückt werden.

Um die Beseitigung der bei dem Fenstertausch entstandenen Schäden, muss sich nun eine Fachfirma kümmern. Zuvor muss ein Statiker und möglicherweise auch das Bauamt noch die gesamte Erkerkonstruktion auf weitere mögliche Schwachstellen in Augenschein nehmen. Da dieses Unterfangen durchaus ein paar Tage in Anspruch nehmen kann und um der Wohnung einen Schutz gegen Wetter und unbefugten Zutritt zu bieten, wurde beschlossen, das nun nach außen hin offene Wohnzimmer provisorisch mit Holzplatten zu verschließen. Dazu sägten die THW-Kräfte OSB-Platten und Holzlatten routiniert auf die richtige Größe zu und setzten diese passgenau in die Maueröffnung ein.

Gegen 21.30 Uhr war der Einsatz auch für das Technische Hilfswerk beendet.

Das Technische Hilfswerk

Zum gesetzlichen Auftrag des THW gehört die technische Hilfe im Bevölkerungsschutz, technische Hilfe im Ausland im Auftrag der Bundesregierung und technische Hilfe der örtlichen Gefahrenabwehr. Um diesen Aufgaben nachzukommen, engagieren sich die knapp 88.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in 668 THW-Ortsverbänden. Die Ortsverbände Ahrensburg und Lübeck sind zwei von ihnen. Ihnen gehören zusammen über 120 aktive Helferinnen und Helfer an. In der Jugend- und der Minigruppe sind zudem Jugendliche zwischen 6 Jahren und 18 Jahren aktiv, wo sie spielerisch an die Aufgaben des THW herangeführt werden und handwerkliche Fähigkeiten, Sozialverhalten und vieles mehr lernen. Ehrenamtlich engagieren kann sich jede und jeder ab dem sechsten Lebensjahr, nach oben gibt es keine Altersgrenze.

Das Einsatzspektrum vom Technischen Hilfswerk ist vielfältig - von der Hilfe bei Umweltkatastrophen, einsturzgefährdeten Gebäuden bis hin zur Ausleuchtung oder auch Notstromversorgung. Jeder THW-Ortsverband besitzt neben einer Bergungsgruppe auch eine Fachgruppe Notversorgung & Notinstandsetzung sowie jeweils mindestens eine weitere, spezialisierte Fachgruppe. In Ahrensburg sind dieses die Fachgruppe Elektroversorgung sowie die Fachgruppe Infrastruktur. Außerdem ist dem Zugtruppe eine Drohnen-Einheit angegliedert. Der Ortsverband Lübeck bietet – neben der Baufachberatung - zusätzlich auch noch eine Fachgruppe Räumen, eine Fachgruppe Ortung, eine Fachgruppe Ölschaden sowie einen mobilen Hochwasserpegel. Außerdem ist dem Ortsverband Lübeck ein Fachzug Führung/Kommunikation angegliedert. Da in den umliegenden Ortsverbänden weitere Fachgruppen wie z.B. Trinkwasserversorgung, Wasserschaden/Pumpen oder auch Sprengen positioniert sind, können bei Bedarf schnell und unkompliziert die passenden Einheiten hinzu alarmiert werden. Durch dieses System erstreckt sich der Einsatzradius nicht nur auf die Stadt Ahrensburg oder das südliche Schleswig-Holstein, sondern vereinzelt sogar auf das gesamte Bundesgebiet. Auch Auslandseinsätze sind möglich.


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