Ahrensburg,

Spiel, Spaß und ein brandheißer Einsatz beim Pfingstlager der Ahrensburger THW-Jugend

Pfingsten ist bei der THW-Jugend traditionell die Zeit des Zeltlagers. Nach zwei Jahren Pause konnten die Jugendlichen des Technischen Hilfswerkes in Ahrensburg über Pfingsten endlich wieder die Feldbetten aufstellen und in Workshops viel erleben und lernen. Mit dabei war auch die Jugendfeuerwehr aus Ahrensfelde.

Nach zwei Jahren Pandemiepause gab es für die Jugendlichen des Technischen Hilfswerkes in Ahrensburg dieses Jahr endlich wieder ein Pfingstzeltlager. Zwar in etwas kleinerem Rahmen als gewohnt und ohne weite Anreise, aber dennoch mit jeder Menge Spiel und Spaß. „Auch wenn viele Maßnahmen in der Corona-Pandemie mittlerweile aufgehoben sind, so sollte man trotzdem weiterhin noch vorsichtig sein. Das traditionelle Pfingstlager ein drittes Mal ausfallen zu lassen war für uns aber keine Option. Um ein Ansteckungsrisiko so gering wie möglich zu halten, haben wir uns daher dazu entschlossen, unseren Nachwuchshelfern ein eigenes kleines Zeltlager auf dem Gelände unserer Unterkunft zu organisieren“, erklärt der Ortsjugendbeauftragte Fabian Oving. Und so trafen sich in diesem Jahr nicht Jugendliche von 32 Ortsverbänden aus ganz Schleswig-Holstein, sondern insgesamt rund 30 Jungen und Mädchen aus Ahrensburg. Auf Gäste wurde in diesem Jahr dennoch nicht komplett verzichtet: Eingeladen war auch die Jugendfeuerwehr aus dem benachbarten Ahrensfelde und am Samstag schaute die Minigruppe des THW Ahrensburg mit rund 10 Kindern vorbei.

Die Feldbetten wurden in diesem Jahr nicht, wie sonst beim Pfingstlager, in Zelten auf einer Wiese aufgeschlagen, sondern in der Fahrzeughalle des Ortsverbandes aufgebaut. Langweilig sollte den Kindern zwischen 6 und 17 Jahren über das Pfingstwochenende aber nicht werden. Die Helferinnen und Helfern des THW-Ortsverbandes Ahrensburg hatten zahlreiche spannende Workshops und auch eine Einsatzübung für den Nachwuchs vorbereitet. Natürlich kamen zwischen den ganzen Workshops auch Freizeitaktivitäten nicht zu kurz.

Mitmach-Aktionen zeigen Einsatzoptionen von THW und Feuerwehr

Die Einheiten des THW Ahrensburg und auch die Jugendfeuerwehr boten den knapp 30 Jugendlichen verschiedene Workshops an, bei denen sie ihr Material und ihre Aufgaben vorstellten. Mitmachen war dabei ausdrücklich gewünscht. Viele Menschen werden aus der Berichterstattung über den THW-Einsatz im Ahrtal die zahlreichen Notbrücken in Erinnerung haben. Brücken bauen und Kenntnisse über Statik gewinnen durften bei einem Workshop auch die Jugendlichen – allerdings in etwas kleinerem Maßstab, mit LEGO-Steinchen. An einer weiteren Station stellten sich die Fachgruppe Elektroversorgung und die neue Fachgruppe Infrastruktur vor. Ist nach einem Unglück vieles zerstört, so können THW-Helfer die Infrastruktur wieder herstellen. Die Nachwuchshelfer durften hier mit Hilfe der erwachsenen Helfer z.B. Glühlampen verkabeln. Haben sie alles richtig gemacht und mit einem Stromaggregat eine externe Stromversorgung eingerichtet, so leuchten die Buchstaben T, H und W auf. Außerdem sollte mit Rohren und dem richtigen Werkzeug ein Hausanschluss simuliert werden. Eine rote Lampe leuchtete auf, wenn alles richtig angeschlossen wurde und das eingeleitete Wasser am anderen Ende der Wasserleitung einen Dynamo antreiben konnte.

Die Jugendfeuerwehr Ahrensfelde gab einen Einblick in die Aufgaben der Feuerwehr und präsentierte das Material auf ihrem Löschfahrzeug. Mit Steckleiterteilen und einer Folie durften die Nachwuchshelfer mit einfachen Mitteln ein kleines Dekontaminationsbecken bauen und mit einem Feuerlöscher einen Feuerwehrmann abspritzen. Im Ernstfall können so schädliche Stoffe von Menschen und dem Material abgespült werden, ohne dass diese in die Umwelt gelangen.

Auch kleines Werkzeug kann große Erfolge bringen

Auch an den anderen Stationen waren die Jungen und Mädchen hochmotiviert dabei. So wurden schwere Gegenstände plötzlich kinderleicht, als mit Umlenkrollen und Stahlseilen LKWs und wassergefüllte Container bewegt werden konnten. Dass das Technische Hilfswerk nicht nur großes Werkzeug besitzt, dass konnte beim Zugtrupp erlebt werden. Hier wurden den Jungen und Mädchen wichtige Handzeichen zur Kommunikation beigebracht und mit Dosentelefon und einem sogenannten Feldtelefon Meldungen übermittelt. Dass das THW aber auch modern und schnurlos sein kann, das durften die Kinder erleben, als sie mit Digitalfunkgeräten und einer Funkübung auf einen kleinen Fußmarsch geschickt wurden.

Hubschrauber gibt es beim Technischen Hilfswerk zwar nicht, aber mittlerweile ergänzen ferngesteuerte Drohnen die Ausstattung vom THW. Der Trupp UL des Ortsverbandes – UL steht hierbei für Unbemannte Luftfahrtsysteme – präsentierte dem neugierigen Nachwuchs verschiedene Drohnenmodelle und deren Funktionsweise. Mit Lautsprechern, Scheinwerfern und verschiedenen Kameras kann jederzeit das passende Zubehör an die Drohnen montiert werden und auf jede Einsatzsituation angepasst werden. Mit einem Lautsprecher können so beispielsweise Durchsagen gemacht werden und mit einem Scheinwerfer wichtige Stellen temporär ausgeleuchtet werden und dabei auch der eingebauten Kamera in der Dunkelheit die Sicht erleichtern. Selbst fliegen durften die Jugendlichen aus Sicherheitsgründen zwar nicht, aber auf einem großen Bildschirm einen Übungsflug live miterleben und die Bilder auswerten. „Wir haben im Feld nebenan ein paar Pylonen versteckt, welche die Kinder auf dem Bildschirm entdecken sollen“, erklärt Michael Brandes, der Truppführer der Drohneneinheit. Eindrucksvoll, wenn auch unbeabsichtigt, wurde dabei auch die Funktionsweise der eingebauten Wärmebildkamera am praktischen Beispiel vorgeführt, wie Brandes stolz erzählt: „Mit der Wärmebildkamera wurde auf dem Feld plötzlich ein warmes Objekt sichtbar. Bei näherer Erkundung stellten wir fest, dass es sich um ein Rehkitz im hohen Gras handelt.“

Ein brandheißer Einsatz beendet die Nachtruhe

Am Abend wurde gemeinsam gegrillt und verschiedene Ball- und Gesellschaftsspiele luden zum gemeinsamen Spielen ein. Am Lagerfeuer wurde Stockbrot gebacken. Mit Einbruch der Dunkelheit war dann aber Nachtruhe angesagt, denn die Nacht sollte früh beendet sein. Um 4 Uhr morgens hieß es: „Einsatz!“ Auf dem Bauhof der Stadt Ahrensburg stand eine kleine Holzhütte in Brand und mehrere Personen wurden vermisst. Gemeinsam rückten der THW- und Feuerwehrnachwuchs zum Brandort aus. Vor Ort stellte die Feuerwehr routiniert eine Löschwasserversorgung her, um das Feuer zu löschen. Die THW-Helfer schwärmten aus, um die Vermissten zu suchen, zu betreuen und mit einer Liege abzutransportieren. Außerdem wurden Schläuche verlegt und eine Tauchpumpe mit Strom versorgt, um die Feuerwehr mit neuem Löschwasser zu versorgen. Bei der Übung durften die Jugendlichen zeigen, was sie in ihren Ausbildungsdiensten und auch den Workshops gelernt haben. „Dabei zeigten die Jugendlichen eindrucksvoll, dass sie in ihrem Tatendrang und ihrem Können den erwachsenen Helfern in nichts nachstehen und schon heute mit in einen echten Einsatz fahren könnten, wenn sie schon volljährig wären“, sagt Sönke Thomsen vom Stab des THW Ahrensburg, der das Treiben auf dem Bauhof beobachtet und dokumentiert hat.

Nach der Rückkehr aus dem Einsatz konnten die Jugendlichen noch etwas Schlaf nachholen, während die Erwachsenen die Einsatzfahrzeuge wieder einsatzbereit machten. Nach einem gemeinsamen Frühstück ging es ans Aufräumen und Einpacken der Feldbetten. Jugendbetreuer Fabian Oving zog nach dem Pfingstlager beim abschließenden Antreten ein positives Resümee: „Ihr habt wirklich toll mitgemacht. Ich bin stolz auf euch“, lobte er seine Junghelfer.

Das Technische Hilfswerk in Ahrensburg

Der Ortsverband Ahrensburg ist einer von bundesweit 668 Standorten der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk. Ihm gehören rund 50 aktive Helferinnen und Helfer an. In der Jugend- und der Minigruppe sind zudem über 45 Jugendliche zwischen 6 Jahren und 18 Jahren aktiv, wo sie spielerisch an die Aufgaben des THW herangeführt werden und handwerkliche Fähigkeiten, Sozialverhalten und vieles mehr lernen.

Das Einsatzspektrum vom Technischen Hilfswerk ist vielfältig - von der Hilfe bei Umweltkatastrophen, einsturzgefährdeten Gebäuden bis hin zur Ausleuchtung oder auch Notstromversorgung. Jeder THW-Ortsverband besitzt neben einer Bergungsgruppe auch eine Fachgruppe Notversorgung & Notinstandsetzung sowie jeweils mindestens eine weitere, spezialisierte Fachgruppe. In Ahrensburg sind dieses die Fachgruppe Elektroversorgung sowie - ganz neu - die Fachgruppe Infrastruktur. Außerdem ist dem Zugtruppe eine Drohnen-Einheit angegliedert. Da in den umliegenden Ortsverbänden weitere Fachgruppen wie Führung/Kommunikation, Wasserschaden/Pumpen oder Räumen positioniert sind, können bei Bedarf schnell und unkompliziert die passenden Einheiten hinzu alarmiert werden. Durch dieses System erstreckt sich der Einsatzradius nicht nur auf die Stadt Ahrensburg oder das südliche Schleswig-Holstein, sondern vereinzelt sogar auf das gesamte Bundesgebiet. Auch Auslandseinsätze sind möglich.


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