Sturmtief Nadia zog am letzten Januarwochenende über Europa und bescherte Feuerwehren und THW-Ortsverbänden alleine in den norddeutschen Bundesländern Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mehrere Hundert Einsätze. Wie das Agrarministerium mitteilt, sollen durch starke Windböen alleine in Mecklenburg-Vorpommern mehr als 100.000 Bäume umgeknickt sein. Auch in Ahrensburg kam es zu vielen umgestürzten Bäumen, die die Feuerwehr das gesamte Wochenende über beschäftigten. In der Nacht auf Sonntag wurde das Technische Hilfswerk zur Unterstützung bei einem besonders kniffligen Einsatz gerufen. An der Schlossgärtnerei verkeilte sich ein umgestürzter Baum so in dem danebenstehenden Gehölz, dass eine gefahrlose Beseitigung durch die Einsatzkräfte nicht ohne weiteres möglich war.
Zunächst alarmierte die Feuerwehr Ahrensburg um kurz vor Mitternacht den Fachberater des THW Ahrensburg, welcher weitere Helfer des Ortsverbandes nachalarmierte. Mit der Seilwinde des Gerätekraftwagen (GKW) und einem sogenannten Greifzug, der zum Ziehen, Heben und Spannen von Stahlseilen dient, wurde der umgekippte Baum fixiert. Nun konnten die Einsatzkräfte mit der Motorsägen die beiden verkeilten Bäume zerlegen, ohne sich dabei in Gefahr zu bringen.
Das Technische Hilfswerk in Ahrensburg
Der Ortsverband Ahrensburg ist einer von bundesweit 668 Standorten der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk. Ihm gehören rund 50 aktive Helferinnen und Helfer an. In der Jugend- und der Minigruppe sind zudem über 45 Jugendliche zwischen 6 Jahren und 18 Jahren aktiv, wo sie spielerisch an die Aufgaben des THW herangeführt werden und handwerkliche Fähigkeiten, Sozialverhalten und vieles mehr lernen.
Das Einsatzspektrum vom Technischen Hilfswerk ist vielfältig - von der Hilfe bei Umweltkatastrophen, einsturzgefährdeten Gebäuden bis hin zur Ausleuchtung oder auch Notstromversorgung. Jeder THW-Ortsverband besitzt neben einer Bergungsgruppe auch eine Fachgruppe Notversorgung & Notinstandsetzung sowie jeweils mindestens eine weitere, spezialisierte Fachgruppe. In Ahrensburg sind dieses die Fachgruppe Elektroversorgung sowie - ganz neu - die Fachgruppe Infrastruktur. Außerdem ist dem Zugtruppe eine Drohnen-Einheit angegliedert. Da in den umliegenden Ortsverbänden weitere Fachgruppen wie Führung/Kommunikation, Wasserschaden/Pumpen oder Räumen positioniert sind, können bei Bedarf schnell und unkompliziert die passenden Einheiten hinzu alarmiert werden. Durch dieses System erstreckt sich der Einsatzradius nicht nur auf die Stadt Ahrensburg oder das südliche Schleswig-Holstein, sondern vereinzelt sogar auf das gesamte Bundesgebiet. Auch Auslandseinsätze sind möglich.